Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis- Was ist ein SKU und wie verwaltet man ihn effizient?
- Was ist eine SKU?
- Wie viele SKUs sollte ein Unternehmen haben?
- Was ist der Unterschied zwischen SKUs und anderen Identifikationscodes?
- Wie verwaltet man SKUs effizient?
- Fazit: Setzen Sie Prioritäten bei Ihren
- FAQs über SKUs
Welche Faktoren beeinflussen die Komplexität der Prozesse eines Unternehmens? Viele und sehr unterschiedliche. Wenn wir uns auf die Lieferkette konzentrieren, gehören zu den größten Herausforderungen die Vielfalt und die Verteilung der Lieferanten, logistische und vertriebliche Herausforderungen, die Art des Produkts – der Transport von frischen Produkten unterscheidet sich stark vom Transport von Schrauben -, die Variabilität und Unvorhersehbarkeit der Nachfrage…
Die Sortimentsbreite ist ein weiterer Faktor, der die Komplexität der Prozesse bestimmt, denn je mehr SKUs (Stock Keeping Unit) ein Unternehmen führt, desto größer sind die operativen Herausforderungen. In diesem Beitrag erläutern wir, was SKUs sind und wie sie effizient verwaltet werden können.
Was ist eine SKU?
Eine SKU (Stock Keeping Unit) ist eine eindeutige alphanumerische Kennung, die jeder spezifischen Variante eines Produkts innerhalb eines Bestandsmanagementsystems zugewiesen wird. Ihre Hauptfunktion besteht darin, die Nachverfolgung, Kontrolle und Wiederauffüllung von Beständen in Lagern und Verkaufsstellen zu erleichtern.
Technische Merkmale:
- Individuelle Struktur, die in der Regel Attribute wie Kategorie, Modell, Größe, Farbe oder Standort kombiniert.
- Funktion in ERP/WMS-Systemen, die eine Automatisierung von Inventar, Auffüllware und Verkaufsanalyse ermöglichen.
Ein Beispiel für eine SKU eines ‘Air Jordan’-Modells ’38’ in Größe 42, Farbe schwarz, könnte AirJordan-38-42-NG sein.
Nach dieser Definition ist der Begriff „SKU“ nahezu gleichbedeutend mit dem Begriff Artikelnummer. Bei Slimstock bezeichnen wir jedoch eine SKU als „Artikel-Standort-Kombination“, d.h. einer Kombination aus Artikelnummer und Standortcode.
Um den Fokus beizubehalten, werden wir in diesem Artikel nicht näher auf den Standortaspekt eingehen, sondern diese Frage in einem späteren Artikel behandeln.
Wie viele SKUs sollte ein Unternehmen haben?
Natürlich gibt es auf diese Frage keine allgemeingültige Antwort. Bei Slimstock haben wir Kunden aus dem Energiesektor mit nur einer SKU und andere mit Zehntausenden.
Die Anzahl der SKUs hängt also stark von der Branche ab, in der ein Unternehmen tätig ist, aber auch zwei Unternehmen in derselben Branche können unterschiedlich viele SKUs haben. Warum ist das so? Hauptsächlich wegen der unterschiedlichen Geschäftsstrategien.
1. Sortimentsstrategie und Katalogtiefe
Unternehmen mit vielen SKUs setzen auf Vielfalt und Individualisierung mit zahlreichen Varianten desselben Produkts (verschiedene Marken, Qualitäten, Farben, Größen, Materialien usw.).
Unternehmen mit wenigen SKUs konzentrieren sich auf ein schlankes Sortiment mit absatzstarken Produkten um die operative Komplexität zu reduzieren.
2. Lager- und Logistikkosten
Unternehmen mit vielen SKUs stehen vor einer erhöhten Komplexität bei der Lagerhaltung, der Beschaffung und den Bestandskosten (Lagerfläche, Veralterung, toter Bestand).
Weniger SKUs ermöglichen eine effizientere Abwicklung, geringere Lagerhaltungskosten, weniger Überbestände und optimierte Einkaufsprozesse.
3. Differenzierungs- und Positionierungsstrategie
Unternehmen mit vielen SKUs können einen spezialisierten Markt ansprechen und Premium- oder Nischenoptionen anbieten.
Unternehmen mit weniger SKUs zielen auf Standardisierung und Effizienz, möglicherweise mit einer Niedrigpreisstrategie und einem hohen Warenumschlag.
Fazit: Im Wesentlichen spiegelt die Anzahl der SKUs eine strategische Entscheidung in Bezug auf Produktangebot, operative Effizienz und die Marktpositionierung wider.
Ein Unternehmen mit vielen SKUs setzt auf Vielfalt und Individualisierung, während ein Unternehmen mit weniger SKUs auf Effizienz, Einfachheit und Kostenoptimierung setzt.
Was ist der Unterschied zwischen SKUs und anderen Identifikationscodes?
SKUs (Stock Keeping Units) sind nur eines von mehreren Identifikationssystemen, die im Produkt- und Bestandsmanagement verwendet werden.
| Beschreibung | Struktur | Standardisierungsgrad | |
|---|---|---|---|
| UPC | Universal Product Code | 12-stellig, numerisch | Von GS1 geregelt, einzigartig für jedes Produkt weltweit |
| EAN | European Article Number | Bestehend aus 13 Ziffern (EAN-13) oder 8 Ziffern (EAN-8, verwendet für kleinere Produkte) | Von GS1 geregelt, einzigartig für jedes Produkt |
| GTIN | Global Trade Item Number | Kann aus 8, 12, 13 oder 14 Ziffern bestehen | Von GS1 geregelt, ist der übergeordnete Standard für UPC und EAN |
Was bedeuten die 13 Ziffern der EAN?
- Die ersten 3 Ziffern: Ländercode oder GS1 Organisationspräfix (z. B. 840-849 für Spanien, 750 für Mexiko)
- Ziffern 4-9: Unternehmenscode, der von GS1 einer Marke oder einem Hersteller zugewiesen wird
- Ziffern 10-12: Vom Unternehmen festgelegter Produktcode zur Identifizierung eines bestimmten Artikels
- Letzte Ziffer (13): Prüfziffer, mathematisch berechnet, um die Korrektheit des Codes zu bestätigen
Was ist der Hauptunterschied zwischen SKU und anderen Identifikationscodes?
Der Hauptunterschied zwischen SKU und anderen Identifikationscodes besteht darin, dass eine SKU intern und unternehmensspezifisch ist, während Codes wie UPC, EAN und GTIN global standardisiert sind.
Ein Produkt kann zwar mehrere Codes gleichzeitig haben (z.B. eine interne SKU und einen globalen UPC), aber die Verwendung der einzelnen Codes hängt vom operativen und geschäftlichen Kontext ab.
Wie verwaltet man SKUs effizient?
Wie bereits beschrieben, hängt die Anzahl der SKUs in Ihrem Unternehmen von Ihrer Geschäftsstrategie ab. Diese bestimmt, ob Ihr Sortiment breit oder schlank ist.
Es gibt jedoch einige allgemeine Regeln, die für alle Unternehmen gelten, wenn es um die Sortimentsgestaltung und SKU- Optimierung geht. Wir stellen 10 Schritte vor.
Schritt 1: Unternehmensziele definieren
Das Produktsortiment sollte auf die strategischen Ziele des Unternehmens abgestimmt sein, sei es Kostensenkung oder Expansion in neue Märkte.
Schritt 2: Zielgruppe identifizieren
Je nach Unternehmensstrategie und Branche, muss festgelegt werden, ob das Sortiment auf Stammkunden oder Gelegenheitskunden ausgerichtet ist.
Schritt 3: Marktbeobachtung
Eine Analyse des Wettbewerbsangebots und die Identifizierung von Möglichkeiten im Sortiment ermöglichen eine Differenzierung und verbesserte Wettbewerbsfähigkeit.
Schritt 4: Sortimentsziele festlegen
Die Festlegung klarer Ziele wie Umsatz, Gewinnspanne, Kundenzufriedenheit oder Produktverfügbarkeit hilft dabei, den Erfolg des Sortiments zu messen.
Schritt 5: Sortiment strukturieren
Die Einteilung von Produkten in logische Kategorien erleichtert ihre Verwaltung und die Analyse ihrer Leistung.
Schritt 6: Bewertung des bestehenden Sortiments und Identifizierung von Lücken
Bevor Sie Änderungen am Sortiment vornehmen, ist es wichtig zu analysieren, welche Produkte einen Mehrwert bieten und welche verlustbringend sind.
Schritt 7: Potenzial für neue Produkte abschätzen
Die Absatzprognose neuer Produkte anhand von Verkaufsdaten ähnlicher Artikel oder Marktinformationen minimiert die Unsicherheit.
Schritt 8: Sortiment aktualisieren
Die Entscheidung, welche Produkte beibehalten oder eliminiert werden, sollte auf einer datenbasierten Analyse beruhen und nicht auf Vermutungen oder äußerem Druck.
Schritt 9: Sortimentsplan umsetzen
Die Ausführung des Plans umfasst das Aufgeben von Bestellungen, die Verteilung des Lagerbestands und die Feinabstimmung der Auffüllprozesse, um sie an die jeweilige Nachfrage anzupassen.
Schritt 10: Ergebnisse überprüfen
Die regelmäßige Überprüfung der Sortimentsleistung ermöglicht es Ihnen, sich an Veränderungen des Marktes und der Kundenerwartungen anzupassen.
Kave Home: 7% weniger SKUs und 40% weniger Bestand
In wachsenden Unternehmen ist das Sortimentsmanagement besonders wichtig. Seit der Einführung von Slim4 hat Kave Home seine SKUs um 7% reduziert und seinen Bestand um 40% gesenkt. Dadurch konnte das Unternehmen 14.000 Quadratmeter Lagerfläche freimachen. Und das alles, während der Umsatz um 30% gesteigert werden konnte.
Fazit: Setzen Sie Prioritäten bei Ihren
Die Anzahl der SKUs (SKUs), die Ihr Sortiment ausmachen, hängt weitgehend von Ihrer Geschäftsstrategie ab. Sie sollten jedoch nicht allen SKUs die gleiche Aufmerksamkeit beimessen.
Ein Produkt, das einen sehr hohen Prozentsatz des Unternehmensumsatzes ausmacht darf nicht gleich behandelt werden wie ein Artikel, der kaum verkauft wird.
Deshalb ist es wichtig eine ABC-Analyse durchzuführen und per Ausnahme zu managen (management by exception), insbesondere für die weniger wichtigen Artikel, die Sie in Ihrem Sortiment behalten möchten.
FAQs über SKUs
Warum ist ein effizientes SKU-Management wichtig?
Mit einem effizienten SKU-Management können Sie Lagerbestände optimieren, Kosten senken und die Produktverfügbarkeit verbessern. Außerdem reduziert es Überbestände und tote Bestände, was zu einer schlankeren und profitableren Lieferkette beiträgt.
Wie kann ich vermeiden, dass ich zu viele SKUs habe?
Um zu vermeiden, dass zu viele SKUs das operative Management erschweren, ist es wichtig, eine regelmäßige Sortimentsanalyse durchzuführen, die ABC-Methode anzuwenden, um Produkte zu priorisieren und Produkte mit geringem Umsatz oder reduzierten Margen zu eliminieren. Ein datengesteuerter Ansatz wird empfohlen, um neue SKUs strategisch einzuführen.
Welche typischen Fehler werden beim SKU-Management gemacht?
Zu den typischen Fehlern gehören die Erstellung von unnötigen SKUs für nicht signifikante Varianten eines Produkts, die Nichtaktualisierung des Katalogs, die Beibehaltung veralteter SKUs und die mangelnde Integration mit Technologie-Tools. Diese Fehler können zu zusätzlichen Kosten und Bestandsproblemen führen.
Wie hilft die Technologie beim SKU-Management?
ERP- und moderne Bestandsoptimierungssysteme erleichtern eine effiziente SKU-Verwaltung, indem sie die Bestandsverfolgung automatisieren, die Auffüllprozesse verbessern und die datengesteuerte Entscheidungsfindung ermögllichen. Darüber hinaus können Sie durch den Einsatz von Analysetools Umsatzmuster erkennen und Ihren Katalog strategisch anpassen.








