Ein wesentliches Merkmal von Frischwaren (Obst und Gemüse) ist, dass sich dieses Sortiment im Laufe des Jahres hinsichtlich Lieferanten, Verpackung und Preis verändert. Einkäufer von Frischwaren wissen genau, wann sie die Herkunftsländer wechseln müssen, aber wissen sie auch, welche Mengen sie bestellen sollten? Wie können sie eine optimale Verfügbarkeit im Ladengeschäft sicherstellen und teure Last-Minute-Käufe, die die Gewinnmargen verringern, vermeiden?

Angebot, Qualität und Preis hängen von den Ernteerträgen in verschiedenen Ländern ab, und die Konsumentennachfrage kann von Tag zu Tag stark schwanken. Die Einkäufer von Frischwaren, die die richtige Balance finden müssen, sind oft echte Spezialisten auf ihrem Gebiet. Sie kennen den Weltmarkt für Obst und Gemüse in- und auswendig und wissen genau, wann und wo die verschiedenen Erzeugnisse geerntet werden. Ein Beispiel:

  • Im Sommer beziehen sie Blumenkohl aus den Niederlanden.
  • Im Winter beziehen sie Blumenkohl aus Spanien oder Italien.

Oft haben sie ein gutes Gespür sowohl für Qualität als auch für Preis, und das regelmäßige Wechseln der Lieferanten ist für sie selbstverständlich.

 

Einkauf in Stück oder nach Kilogramm

Frischwarenkäufer sind Experten für Qualität, Preis und Herkunftsland, doch sie sehen sich oft Unsicherheiten bei der Prognose der Konsumentennachfrage gegenüber. Bestellmengen basieren in der Regel auf früheren Bestellungen, ohne zu überprüfen, ob diese früheren Einkäufe tatsächlich ausreichten.

Der Verkauf von Obst und Gemüse ist stark wetterabhängig. Wenn das Wetter plötzlich schön wird, steigt z. B. die Nachfrage nach Artikeln wie Eisbergsalat und Grillgemüsen, wodurch das Nachfragemuster für viele Produkte auf den Kopf gestellt wird.

 

Ertragskiller in der Lieferkette

Eine hohe Prognosegenauigkeit ist entscheidend, um die richtigen Verträge mit Lieferanten abzuschließen und tägliche Bestellungen zu platzieren. Ohne ein klares Verständnis der zukünftigen Nachfrage laufen Einzelhändler Gefahr:

  • Überbestande, die zu Abfall führen.
  • Leere Regale aufgrund von Unterbeständen.

Da “nicht verkaufen” für viele Lebensmitteleinzelhändler keine Option ist, müssen Einkäufer oft dringende Zusatzbestellungen über Zwischenhändler oder im schlimmsten Fall direkt bei Wettbewerbern aufgeben. Die Preise in solchen Situationen sind in der Regel viel höher, was diese Last-Minute-Maßnahmen zu echten Ertragskillern macht.

Slimstock hat umfangreiche Erfahrung in der Bestandsoptimierung im Lebensmitteleinzelhandel. Der Schlüssel liegt in einer detaillierten Prognose der täglichen Nachfrage, die Faktoren wie Saisonalität, Preiselastizität, Wetterszenarien und tatsächliche Absatzzahlen bis zum aktuellen Zeitpunkt berücksichtigt.

Durch die Unterscheidung zwischen generischen Artikeln (z. B. Blumenkohl) und Varianten (z. B. Blumenkohl aus den Niederlanden, Blumenkohl aus Spanien) stellen wir sicher, dass stets ein vollständiges Bild der Absatzzahlen verfügbar ist. Einheiten von verschiedenen Lieferanten werden automatisch auf die Standardmaßeinheit umgerechnet, wodurch Missverständnisse vermieden wird.

 

Absatzplanung - der ultimative Leitfaden

 

Optimale Bestellmengen für Frischwaren

Lieferanten aus verschiedenen Ländern haben unterschiedliche Lieferzeiten, Bestellperioden und Verpackungseinheiten. Daher gibt es nicht „die“ optimale Bestellmenge für Frischwaren – sie muss nach Land und Lieferant differenziert werden.

Durch den Einsatz intelligenter Software, die eine zuverlässige Prognose der täglichen Nachfrage erstellt und die entsprechenden optimalen Bestellungen pro Lieferanten berechnet, können Einkäufer den optimalen Lieferanten für jedes Produkt ermitteln. Der Rest des Prozesses kann dann automatisiert werden.

Um die extremen Dynamiken von Angebot und Nachfrage zu managen und das Marktwissen der Frischwareneinkäufer bestmöglich zu nutzen, müssen Lebensmitteleinzelhändler Zugang zu intelligenter Supply-Chain-Software haben. Diese liefert Einkaufsabteilungen Einblicke in die erwartete Nachfrage und erstellt automatisiert Bestellvorschläge, sodass sie sich ganz auf ihre Kernaufgaben konzentrieren können.

Durch die direkte Bestellung der richtigen Mengen können Abfall und teure Paralleleinkäufe vermieden werden. So wird eine hohe Verfügbarkeit im Regal sichergestellt und die Gewinnmargen bleiben stabil.

Zur weiteren Unterstützung dieser Ziele setzen viele Lebensmitteleinzelhändler auf ein effektives Warengruppenmanagement, um fundierte Sortimentsentscheidungen zu treffen. Auf diese Weise lassen sich Produktsortimente besser auf die Kundennachfrage abstimmen, Verderb minimieren und die Regalfläche optimal nutzen.

 

Herausforderungen bei Frischwaren

 

Fazit: Bestandsoptimierung von Frischwaren für einen nachhaltigen Erfolg

Effektives Bestandsmanagement für Frischwaren ist ein anspruchsvoller Balanceakt, der sorgfältige Planung, Marktkenntnis und zuverlässige Prognosen erfordert. Aufgrund der dynamischen Natur der Lieferkette, einschließlich wetterbedingter Schwankungen, Ernteerträgen und Verbrauchernachfrage, müssen Lebensmitteleinzelhändler intelligente Lösungen einsetzen, um im Wettbewerb die Nase vorn zu haben.

Wichtige Erkenntnisse:

  • Eine genaue Prognose ist entscheidend, um Abfall zu vermeiden und Engpässe zu verhindern.
  • Der Einsatz intelligenter Software hilft dabei, die optimalen Bestellmengen pro Lieferanten zu berechnen und sicherzustellen, dass Frischwaren zum richtigen Zeitpunkt in den richtigen Mengen verfügbar sind, ohne Überbestände aufzubauen.
  • Die Fähigkeit, zwischen Produktvarianten und Lieferanten zu unterscheiden, sorgt für ein vollständiges Verständnis der Verkaufsmuster und vereinfacht das Bestandsmanagement.
  • Die Automatisierung des Bestellprozesses spart Zeit, reduziert Fehler und stellt sicher, dass die einzelnen Ladengeschäfte profitabel bleiben.

Der Einsatz von Technologie und intelligenten Prognosetools ist nicht mehr optional, sondern notwendig, um sowohl die Produktverfügbarkeit als auch die Rentabilität zu gewährleisten. Durch die Konzentration auf diese Schlüsselaspekte können Lebensmitteleinzelhändler ihre Lieferketten optimieren, Kosten senken und Frischwaren für die Verbraucher verfügbar halten – was letztlich zu einem effizienteren und nachhaltigeren Geschäft führt.

Häufig gestellte Fragen zum Bestandsmanagement von Frischwaren

Die Prognose ist entscheidend, weil die Nachfrage nach Frischwaren sehr unvorhersehbar ist und von verschiedenen Faktoren wie Wetter, Jahreszeiten und Verbrauchstrends beeinflusst wird. Eine genaue Prognose hilft, sowohl Abfall durch Überbestände als auch Engpässe durch Unterbestände zu verhindern und schützt letztlich die Gewinnmargen.

Intelligente Supply-Chain-Software liefert detaillierte, zuverlässige Prognosen der täglichen Nachfrage, berechnet die optimalen Bestellmengen und automatisiert den Bestellprozess. Dies reduziert das Risiko von menschlichen Fehlern, gewährleistet die Produktverfügbarkeit und hilft, teure Last-Minute-Bestellungen über Zwischenhändler oder Wettbewerber zu vermeiden.

Das Wetter kann das Konsumverhalten erheblich beeinflussen. Zum Beispiel kann sonniges Wetter die Nachfrage nach Grillgemüsen oder Eisbergsalat steigern. Frischwarenkäufer müssen solche Schwankungen einplanen, um nicht von unerwarteten Nachfragesteigerungen überrascht zu werden.

Die wichtigsten Risiken umfassen Überbestände, die zu Abfall führen, und Unterbestände, die leere Regale und Umsatzverluste verursachen. Schlechtes Bestandsmanagement kann außerdem zu dringenden Last-Minute-Bestellungen führen, die oft zu höheren Preisen getätigt werden und somit die Gewinnmargen schmälern.

Die Hauptprobleme bestehen darin, mit unvorhersehbarer Nachfrage, schwankenden Preisen, unterschiedlichen Vorlaufzeiten der Lieferanten und der Sicherstellung der Produktqualität umzugehen. Frischwareneinkäufer müssen diese Faktoren ausbalancieren und dabei die Komplexität unterschiedlicher Lieferanten, Herkunftsländer und saisonaler Schwankungen berücksichtigen.

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