1. LAGERBESTANDSOPTIMIERUNG DURCH REDUZIERUNG DER LAGERHALTUNGSKOSTEN
Die Lagerhaltungskosten setzen sich aus Bestandskosten, Personalkosten, Betriebskosten für Betriebsmittel, Gebäudekosten und sonstigen Kosten zusammen.
Zur Senkung der Lagerkosten werden technische und organisatorische Maßnahmen angewendet, beispielsweise:
- Erhöhung der Umschlagshäufigkeit
- Sortimentsbereinigung und Auflösen von „Lagerhütern“
- Bestandsreduzierung bei einzelnen Artikeln
- Reduzierung der Fertigungstiefe
- Zentralisierung der Lagerbereiche
- Mechanisierung und Automatisierung
Erhöhte Lagerbestände resultieren aus dem Wunsch nach hoher Flexibilität, hohen Servicegraden und hoher Zuverlässigkeit: Um kurzfristig auch einen ungeplanten Nachfragebedarf befriedigen zu können, müssen entsprechend große Vorräte im Lager vorhanden sein. So steht man zunächst vor dem Dilemma, zwischen den genannten Vorteilen bei überhöhten Lagerkosten und mangelnder Flexibilität usw. und geringeren Lagerkosten wählen zu müssen. Dieses Problem wurde meist an die Lieferanten weitergereicht, indem man von diesen kurzfristige Reaktionen auf Bestelländerungen verlangte. Das bedeutete aber nur eine Verlagerung der Schwierigkeiten: So hatten die Lieferanten mit überhöhten Beständen zu kämpfen. Die Größe des Lagerbestands und dessen Optimierung hängt daher davon ab, welchen Faktoren Priorität eingeräumt wird.
Die Perlenkettenstrategie ist eine Möglichkeit, diesem Problem zu begegnen. Das Produktionsprogramm wird für einen bestimmten zeitlichen Abschnitt eingefroren und es sind keine Änderungen mehr erlaubt. Durch die Übernahme dieses fixen Produktionsprogramms können Materialbestände entlang der gesamten Lieferkette reduziert werden. Diese Lösung stellt für viele Unternehmen eine große Herausforderung dar. Denn sie bedeutet ein flexibles Management der eigenen Produktion, die sich letztlich an der schwankenden Nachfrage der Verbraucher ausrichten soll. Diese Nachfrage vorausschauend richtig einzuschätzen, ist die zentrale Aufgabe der Lagerwirtschaft.