Sales & Operations Planning (S&OP) wird als Bestandteil der Supply-Chain-Planung gesehen. Hier wird die Nachfrage mit dem Angebot abgeglichen und finanzielle Ziele werden mit operativen Einschränkungen in Einklang gebracht. Trotzdem sind Produkt- und Warengruppenmanagement bzw. Category Management in diesem Prozess oft unterrepräsentiert. In einem Umfeld mit sich schnell verändernden und wachsenden Sortimentsstrukturen ist ihr Beitrag jedoch entscheidend, um Neueinführungen von Produkten abzustimmen und den Auslaufprozess bestehender Produkte effektiv zu steuern.

 

Die strategische Perspektive des Produkt- und Category-Managements

Produkt- und Warengruppenmanager steuern das Produktportfolio. Sie verstehen die Feinheiten der Kundenbedürfnisse, der Wettbewerbsdynamik und der Markttrends. Das Produkt- und Category-Management gestaltet die Produkt-Roadmap, verwaltet Produktlebenszyklen und treibt Innovationen voran. Kurz gesagt: Sie verfügen über Informationen zu Produkten, die der Bedarfsplanung oft fehlen – etwa zu neuen Produkten, die eingeführt werden, oder zu Produktkategorien, deren Nachfrage voraussichtlich stark ansteigen wird. All dies ist von entscheidender Bedeutung, um Nachfrage und Angebot in Balance zu halten.

Wenn sie nicht aktiv in den S&OP-Prozess eingebunden sind, besteht die Gefahr, dass dieser reaktiv wird – also darauf fokussiert ist, Einschränkungen zu managen, statt die Nachfrage aktiv zu gestalten. Prognosen werden dann rein mathematisch, und falsche Bestände bei alten Produkten verstopfen die ohnehin begrenzte Produktion und führen zu überfüllten Lagern.

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Warum das Produktmanagement entscheidend ist

Ohne Informationen und Daten sind Prozesse nicht erfolgreich. Das Produkt- und Warengruppenmanagement verfügt über Informationen, zu denen die Bereiche Supply Chain Management, Finanzabteilung und Vertrieb nicht immer Zugang haben oder die sie nicht immer verstehen.

Es gibt vier Schlüsselelemente, zu denen Produktmanager beitragen sollten:

1. Planung des Produktlebenszyklus

Von der Produkteinführung bis zur Auslaufphase kommt es auf das richtige Timing an. Ohne den Input des Produktmanagements könnte die Fertigung oder der Einkauf zu viele veraltete Artikel produzieren, sich nicht ausreichend auf Markteinführungen vorbereiten oder zu viel oder zu wenig auf Lager haben.

Produkt- und Category-Manager sorgen für reibungslose Übergänge und eine bessere Abstimmung der Lagerbestände. Im Wesentlichen sind sie für die Lagerbestände in der Einführungsphase und der Auslaufphase verantwortlich und sollten bei Entscheidungen zur Lagerhaltung mitreden können. Sie steuern die Artikel im Grunde durch ein sechsstufiges Modell, wie unten dargestellt:

why product & category management should contribute to S&OP

2. Portfoliooptimierung

S&OP ist der ideale Prozess, um die Produktperformance zu bewerten. Welche SKUs schneiden unterdurchschnittlich ab? Ist das Sortiment auf die Kundennachfrage abgestimmt? Produkt- und Category-Manager können diesen Prozess nutzen, um datengestützte Entscheidungen über Rationalisierung und Innovation zu treffen.

3. Finanzielle Abstimmung

Produkt- & Warengruppenstrategien müssen Umsatz- und Margenziele unterstützen. Durch die S&OP-Prozesse stellen Produkt- und Warengruppenmanager sicher, dass ihre Pläne finanziell tragfähig und operativ umsetzbar sind.

4. Kontextbezogene Prognosegenauigkeit

Produkt- und Category-Manager liefern das „Warum“ hinter den Zahlen. Sie können Veränderungen in der Nachfrage aufgrund von Werbeaktionen, Produktänderungen oder Maßnahmen der Konkurrenz erklären. Ihre Einblicke helfen dabei, Prognosen zu verfeinern und Verzerrungen zu reduzieren, was zu verlässlicheren Planungen führt.

 

Vorteile für Produkt- und Warengruppenmanager

Die Teilnahme an S&OP-Meetings dient nicht nur dem Informationsaustausch – Produkt- und Category-Manager profitieren auch selbst erheblich vom Einblick in andere Unternehmensbereiche. Zu den Vorteilen zählen:

1. Operative Transparenz

Das Verständnis von Lieferengpässen, Vorlaufzeiten und Kapazitätsgrenzen hilft Produkt- und Category-Managern fundiertere Entscheidungen zu treffen. Es schließt die Lücke zwischen Anspruch und Machbarkeit.

2. Einfluss und Verantwortlichkeit

S&OP gibt Produkt- und Category Managern Raum für Entscheidungen. Sie haben die Chance, ihre Strategien zu teilen und Verantwortung für die Ergebnisse zu übernehmen.

3. Funktionsübergreifende Zusammenarbeit

Der regelmäßige Austausch mit Vertrieb, Supply Chain Management und Finanzabteilung fördert die Abstimmung und das Vertrauen. Er baut Silos ab und schafft ein gemeinsames Verständnis für Prioritäten und Ziele.

4. Strategische Auswirkungen

Letztendlich fördert die Rolle des Produktmanagements die Umsetzung der Strategie. Sie positioniert die Verantwortlichen als Schlüsselfaktoren für den Unternehmenserfolg.

 

Wie sich die Kompetenzen von Produkt- und Category Management am besten nutzen lassen

Um den Wert des Produkt- und Warengruppenmanagements in S&OP voll auszuschöpfen, sollten Unternehmen:

  • sie in den monatlichen S&OP- und Pre-S&OP-Meetings mit einbeziehen
  • den Zugang zu relevanten Daten sichern, z.B. Prognosen, Lagerbestände und Verkaufstrends
  • Sie ermutigen, Marktinformationen und Produktpläne aktiv einzubringen
  • klare Rollen und Verantwortlichkeiten innerhalb des S&OP-Prozesses definieren

 

Zusammenfassung

Der S&OP ist längst nicht mehr nur ein Supply-Chain-Prozess in der Lieferkette, es ist ein wichtiger Geschäftsprozess. Und Geschäftsprozesse brauchen Daten und Informationen über Kunden, Markttrends und Produkte. Produkt- und Warengruppenmanager bringen diese in den Prozess. Ihre Einbeziehung führt zu besseren Entscheidungen und höherer Rentabilität.

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