Vor COVID-19
Die letzten Monate waren eine große Herausforderung für Supply Chain Experten auf der ganzen Welt. COVID-19 hat das Angebot stark eingeschränkt und die Nachfrage extrem beeinflusst. In dieser Zeit der globalen Störung, mussten Unternehmen ihre Vorgehensweisen ändern und versuchen Angebot und Nachfrage in Einklang zu bringen. Wir unterteilen die Zeit in VOR, WÄHREND und NACH COVID-19 und schauen uns an, worauf Supply Chain Experten in den unterschiedlichen Phasen achten sollten.
Die Zeit vor COVID-19 war gekennzeichnet von Produktionsstopps, Lieferengpässen und Sperrungen in Südostasien. In dieser Zeit befassten sich die Unternehmen auf dem deutschen Markt hauptsächlich mit Versorgungsproblemen, da Hersteller und Häfen geschlossen wurden und die Schifffahrt zum Stillstand kam.
Unternehmen, die die Zeit vor COVID19 erfolgreich gemeistert haben, haben Folgendes getan:
- Beurteilung der Lieferanten – welche Lieferanten sind wann betroffen?
- Bestimmung und Priorisierung der wichtigsten Artikel.
- Ermittlung des benötigten Lagerbestands bis zum voraussichtlichen Ende der Sperrung.
- Überprüfung und Anpassungen von Finanzen, um zusätzliches Budget für eine ausreichende Versorgung sicherzustellen.
- Schnellere Abwicklung von Einkäufen und Transport – vor allem von Containern, die sich noch in Häfen befinden.
Zu diesem Zeitpunkt war es für Unternehmen noch sehr schwierig, das volle Ausmaß der Krise abzuschätzen. Diese Einschränkungen in der Supply Chain waren für viele eine Überraschung und machte die Versorgung extrem schwierig.
Transparenz in der Supply Chain
Die erfolgreichsten Unternehmen konnten sowohl mit ihren direkten Lieferanten als auch mit den Lieferanten ihrer Lieferanten zusammenarbeiten. Anders ausgedrückt: Wenn Sie einen europäischen Lieferanten haben, ist es wahrscheinlich, dass dieser seine Rohstoffe aus Südostasien bezieht. Aufgrund der globalen Auswirkungen von COVID-19 wurden die Lieferungen unabhängig vom Standort des Lieferanten unterbrochen. Aus diesem Grund hat sich die durchgängige Transparenz der Lieferkette als äußerst wichtig erwiesen.
Die Waage zu finden zwischen dem Sichern des Betriebskapitals, der Lieferfähigkeit und dem Wareeinkauf (es darf nicht zu viel bestellt werden, damit die Ware nicht veraltert) ist ein schwierigeres Unterfangen.
Um eine ausgewogene Entscheidung treffen zu können, müssen Unternehmen unbedingt gute Klassifizierungsmechanismen einrichten, um ihre Top-Produkte zu identifizieren. Diese Klassifizierung sollte nicht nur die Auswirkungen auf den Umsatz berücksichtigen, sondern auch die Auswirkungen auf den Kundenservice.