Vor COVID-19

Die letzten Monate waren eine große Herausforderung für Supply Chain Experten auf der ganzen Welt. COVID-19 hat das Angebot stark eingeschränkt und die Nachfrage extrem beeinflusst. In dieser Zeit der globalen Störung, mussten Unternehmen ihre Vorgehensweisen ändern und versuchen Angebot und Nachfrage in Einklang zu bringen. Wir unterteilen die Zeit in VOR, WÄHREND und NACH COVID-19 und schauen uns an, worauf Supply Chain Experten in den unterschiedlichen Phasen achten sollten.

Die Zeit vor COVID-19 war gekennzeichnet von Produktionsstopps, Lieferengpässen und Sperrungen in Südostasien. In dieser Zeit befassten sich die Unternehmen auf dem deutschen Markt hauptsächlich mit Versorgungsproblemen, da Hersteller und Häfen geschlossen wurden und die Schifffahrt zum Stillstand kam.

Unternehmen, die die Zeit vor COVID19 erfolgreich gemeistert haben, haben Folgendes getan:

  1. Beurteilung der Lieferanten – welche Lieferanten sind wann betroffen?
  2. Bestimmung und Priorisierung der wichtigsten Artikel.
  3. Ermittlung des benötigten Lagerbestands bis zum voraussichtlichen Ende der Sperrung.
  4. Überprüfung und Anpassungen von Finanzen, um zusätzliches Budget für eine ausreichende Versorgung sicherzustellen.
  5. Schnellere Abwicklung von Einkäufen und Transport – vor allem von Containern, die sich noch in Häfen befinden.

Zu diesem Zeitpunkt war es für Unternehmen noch sehr schwierig, das volle Ausmaß der Krise abzuschätzen. Diese Einschränkungen in der Supply Chain waren für viele eine Überraschung und machte die Versorgung extrem schwierig.

Transparenz in der Supply Chain

Die erfolgreichsten Unternehmen konnten sowohl mit ihren direkten Lieferanten als auch mit den Lieferanten ihrer Lieferanten zusammenarbeiten. Anders ausgedrückt: Wenn Sie einen europäischen Lieferanten haben, ist es wahrscheinlich, dass dieser seine Rohstoffe aus Südostasien bezieht. Aufgrund der globalen Auswirkungen von COVID-19 wurden die Lieferungen unabhängig vom Standort des Lieferanten unterbrochen. Aus diesem Grund hat sich die durchgängige Transparenz der Lieferkette als äußerst wichtig erwiesen.

Die Waage zu finden zwischen dem Sichern des Betriebskapitals, der Lieferfähigkeit und dem Wareeinkauf (es darf nicht zu viel bestellt werden, damit die Ware nicht veraltert) ist ein schwierigeres Unterfangen.

Um eine ausgewogene Entscheidung treffen zu können, müssen Unternehmen unbedingt gute Klassifizierungsmechanismen einrichten, um ihre Top-Produkte zu identifizieren. Diese Klassifizierung sollte nicht nur die Auswirkungen auf den Umsatz berücksichtigen, sondern auch die Auswirkungen auf den Kundenservice.

Während COVID-19

Unternehmen, die während der COVID19-Pandemie erfolgreiche Geschäfte tätigen konnten, erlebten verständlicherweise große Veränderungen im Kundenverhalten. Diese Phase war und ist ein Alptraum für die Bedarfsplanung.

Damit Bedarfsplaner und Supply Chain Experten ihre Arbeit während COVID-19 erledigen können, müssen sie schnell reagieren und wissen, ob sie ihren Bedarfsplan hoch- oder runterfahren können. Erfolgreiche Planer, mit denen wir gesprochen haben, sagten, sie hätten Szenarien für ihre Produktlinien durchgespielt, um sich die möglichen Konsequenzen ihres Handelns aufzeigen zu lassen.

Kaufverhalten verstehen

Bedarfsplaner, die keine Aufschlüsselung nach Vertriebskanal / Kundenverhalten durchführen, laufen Gefahr, eine zu weitreichende Entscheidung zu treffen, wenn nur bestimmte Produkte oder Produktgruppen betroffen sind.

Neben dem Vertriebskanal- / Kundenverhalten spielten die Saisonalität und Volatilität der Produkte eine große Rolle bei der Bestimmung der besten Vorgehensweise. Beispielsweise können Artikel, die sich stabil verkaufen und nicht saisonabhängig sind, auf der Grundlage begrenzter Daten relativ leicht geändert werden. Produkte mit stark schwankender oder geringer Nachfrage sind jedoch bereits durch Unvorhersehbarkeit gekennzeichnet. Bei diesen Produkten liegt das Problem möglicherweise eher im Lagerort als in der Menge. Durch die Zentralisierung des Lagerbestands können Planer das Risiko einer Änderung der Nachfrage bündeln und gleichzeitig den Lagerbestand niedrig halten.

Nach COVID-19

Da die Einfuhrbeschränkungen langsam aufgehoben werden, wird sich auch das Kundenverhalten wieder ändern. Dies bedeutet, dass die Nachfrage bald wieder dem des normalen Geschäftsbetriebs entspricht und die Supply Chain Manager vor einer noch größeren Herausforderung stehen.

Da sich die Märkte nicht gleichzeitig wieder öffnen, müssen Supply Chain Planer prognostizieren, wie die Gesamtnachfrage nach einem Produkt zurückkehren wird, während sie durch lokalisierte Spitzen navigieren. Auch hier ist es wichtig, ein Szenario nach Region, Kundentyp und Vertriebskanal zu erstellen, um die Nachfrage korrekt zu prognostizieren. Diese Szenarien sind wie Bausteine aufgebaut ​​– sobald ersichtlich ist, dass eine Region wieder geöffnet werden soll, kann diese dem übergreifenden Nachfrageplan hinzugefügt werden.

Die richtigen Daten für eine optimale Prognose

In Zukunft müssen Supply Chain Manager verstehen, wie sich die während der Pandemie generierten Verkaufsdaten auf die saisonale Nachfrage auswirken. Aktuelle Änderungen im Kundenverhalten haben zu statistisch anomalen Daten geführt, die Prognosen verzerren können. Bei Produkten mit stabiler Nachfrage können diese Ausreißer leicht weggelassen werden. Für Produkte mit saisonaler Nachfrage sind diese Ausreißer jedoch problematisch.

Saisonale Muster werden normalerweise über Daten von mindestens zwei Jahren berechnet. Das einfache Weglassen dieser Daten führt dazu, dass viele saisonale Berechnungen nicht signifikant sind. Um Vermutungen oder Bauchgefühl zu vermeiden, ist es eine bessere Lösung, verzerrte Daten durch die vor COVID-19 prognostizierten Daten zu ersetzen. Dies kann zwar die Prognosegenauigkeit und die historische Abweichung verringern, was allerdings durch geringfügige Service-Level-Erhöhungen ausgeglichen werden kann.

Mit den richtigen Werkzeugen lassen sich die besten Entscheidungen treffen

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