Einzelhändler sind zunehmend mit mehreren Vertriebskanälen und großen Produktpaletten konfrontiert. Doch welcher Bestand sollte wo gelagert werden, um den besten Kundenservice zu bieten? Peter Bocken, Einzelhandelsexperte von Slimstock, gibt zehn Tipps für die Lagerhaltung, um das immer größer werdende Sortiment zu beherrschen und die Kosten im Griff zu behalten.

Bestandsmanagement ist im Grunde genommen sehr einfach. Es dreht sich um zwei Fragen: Wie viel sollte man bestellen und wann? Was die Bestandsverwaltung so komplex macht, ist die Tatsache, dass jeder eine andere Sichtweise darauf hat. Ein Finanzdirektor denkt beispielsweise an die Kapitalkosten und veraltete Bestände, während ein Logistikleiter oft an die Anzahl der Palettenplätze und Bestellzeilen denkt. Für einen Vertriebsleiter hingegen bedeuten Lagerbestände mehr Umsatz, mehr Ertrag und zufriedenere Kunden. Die Komplexität wird noch dadurch erhöht, dass die “traditionelle” Lieferkette nicht mehr existiert. Anstatt dass alle Waren vom Hersteller über den Großhändler zum Einzelhändler und dann zum Verbraucher gelangen, sind viele der heutigen Lieferketten hybride Ketten geworden.

Wo sollten Sie also Ihre Bestände lagern, um den besten Kundenservice zu bieten? Mit der Ausweitung der Produktpalette, der Zunahme der Vertriebskanäle und der Zahl der Lagerstandorte ist die Bestandsverwaltung zu einer großen Herausforderung geworden. Auf der Grundlage unserer Erfahrungen aus der Zusammenarbeit mit über 750 Unternehmen in aller Welt, die unsere Software zur Bestandsoptimierung nutzen, haben wir diese Top-Tipps zusammengestellt:

Tipp 1: Von der Strategie zur Umsetzung

Übersetzen Sie Ihre Unternehmensstrategie in geeignete Geschäftsregeln und damit verbundene automatische Szenarien. Ein Beispiel: Ein hochwertiges Kaufhaus wie Harrods und ein Modediscounter wie Primark verkaufen beide weiße T-Shirts. Sie verfolgen jedoch sehr unterschiedliche Bestands- und Beschaffungsstrategien.

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Tipp 2: Statistiken lügen nie

Nutzen Sie (große) Daten! So können Sie mit statistisch verlässlichen Modellen eine genaue Prognose erstellen und (was oft noch wichtiger ist) auch bei extrem großen Sortimenten täglich den richtigen Bestand berechnen.

Tipp 3: ABC für den richtigen Fokus

Bei einem großen Long-Tail-Sortiment ist es unmöglich, jedem einzelnen Produkt die gleiche Aufmerksamkeit zu schenken. Schärfen Sie Ihren Fokus, indem Sie regelmäßig eine gründliche ABC/ XY-Analyse auf Basis von Prognosen durchführen. Welche Produkte bringen den größten Mehrwert in Bezug auf Profit, Umsatz und/oder Kundenzahl?

Tipp 4: Bevorraten oder nicht bevorraten?

Denken Sie an das Drei-Stufen-Modell. Gehört der Artikel zur Produktpalette? Müssen Sie den Artikel auf Lager halten? Wenn ja, wie viele Einheiten? Der zweite Schritt ist der wichtigste. Vieles hängt von der Bereitschaft des Kunden zu warten und von der Back-Of-Configuration des Lieferanten ab.

Tipp 5: Differenzierung der Vertriebskanäle

Physische Läden, Webshops, Online-Plattformen – Einzelhändler müssen immer mehr Vertriebskanäle verwalten. Mit der Ausweitung der Produktpalette geht eine Fragmentierung der Nachfrage einher. Optimieren Sie Ihre Gewinnspannen, indem Sie die richtigen Produkte den richtigen Kanälen zuordnen.

Tipp 6: Management des Produktlebenszyklus

Behalten Sie den Lebenszyklus eines jeden Produkts genau im Auge. Jede Phase erfordert einen anderen Verantwortlichen innerhalb des Unternehmens und einen anderen Produktmanagementmechanismus. Richten Sie Ihre Bestands- und Beschaffungsstrategien entsprechend aus.

Tipp 7: Management nach Ausnahmen

Es ist unmöglich, jeden Tag jede einzelne SKU manuell zu überprüfen. Wie viele Ausnahmen sind Sie bereit und in der Lage zu verwalten? Was wollen Sie automatisieren, und welche Entscheidungen könnte/sollte ein Planer noch treffen können? Stellen Sie sicher, dass Sie den richtigen Kompromiss zwischen Effizienz und Effektivität finden.

Tipp 8: Zusammenarbeit

Zusammenarbeit ist der Schlüssel, sowohl intern als auch extern. Tauschen Sie Informationen mit Ihren Lieferanten aus, um die Leistung zu verbessern, und warten Sie nicht zu lange mit dem Austausch von Informationen mit dem Marketing, um bestandsbezogene Probleme und potenzielle Engpässe so effektiv wie möglich zu lösen.

Tipp 9: Schritt-für-Schritt-Modell

Professionalisieren Sie Ihre Lieferkette Schritt für Schritt und legen Sie so ein solides Fundament. Das modulare Slimstock-Modell unterstützt einen strukturierten Ansatz.

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Tipp 10: Kontinuierliche Schulungen anbieten

Die Verwaltung der Lagerbestände ist wie ein Hochleistungssport. Unser letzter Tipp zur Bestandsverwaltung lautet: Investieren Sie kontinuierlich in Ihre Mitarbeiter, um ihre Kompetenzen zu verbessern und sie länger in Ihrem Unternehmen zu halten!

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