Im Laufe der Jahre ist die Frage der Bestandsplanung und -optimierung zu einem heißen Diskussionsthema geworden. Der Abbau von Überbeständen ist ein großer Schritt nach vorn, jedoch auch etwas, das dem Management, Finanz- und Supply Chain-Verantwortlichen Kopfschmerzen bereitet. Aber woran erkenne ich, dass Überbestände mein Unternehmen bremsen? Welche Anzeichen deuten auf einen zu hohen Lagerbestand hin? Die häufigsten “Symptome”, die auf einen Überbestand hinweisen, lassen sich in drei verschiedene Szenarien unterteilen:
Szenario 1: Im Lager ist der Überbestand physisch sichtbar
In allen Bereichen und Ecken sammeln sich Artikel, auch in denen, die nicht wirklich für die Lagerung großer sperriger Teile geeignet sind. Das Lager ist schlichtweg nicht groß genug, um den gesamten Bestand zu lagern. Der Überbestand wird somit bereits beim Betreten des Lagers deutlich. Wird das Problem nicht behoben, sind Unternehmen gezwungen in externe Speicher und neue Einrichtungen zu investieren, sodass zusätzliche Kosten entstehen.
Szenario 2: Der Lagerüberschuss verschlingt das Betriebskapital
Finanzmanager haben mehrere Möglichkeiten, den Lagerbestand zu analysieren. Eine davon ist der Blick auf die Liquidität. Verschlingt das Lager die liquiden Mittel, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit von Verschuldung. Ein effektives Bestandsmanagement schützt vor dieser gefährlichen Entwicklung und maximiert obendrein den Cashflow.
Nach Feststellung der Tatsache, dass der Lagerüberschuss das Betriebskapital verschlingt, bestehen Finanzmanager häufig darauf, dass die Lagerbestände reduziert werden, um das im Inventar investierte Betriebskapital freizusetzen. Dabei ist das Finanzteam auf die Vorschläge und Lösungen der Supply Chain-Verantwortlichen angewiesen.
Szenario 3: Das Inventar ist veraltet
Eine Möglichkeit, den aktuellen Zustand Ihres Inventars zu erfassen, besteht darin, es in zwei Teile zu unterteilen. Der erste Teil ist die “Balance der Vergangenheit”. Im Wesentlichen ist dies die Nettodifferenz zwischen geplanten und tatsächlichen Verkäufen.
Der zweite Teil der Lagerbestände basiert auf Nachfrageprognosen und Lagerhaltungsstrategien. Dies ist der Bestand, der erforderlich ist, um die zukünftige Nachfrage zu decken.
Bei der Suche nach der Quelle von überschüssigen Beständen ist die Bestandsstrategie ein guter Ansatzpunkt. Denn selbst wenn ein Unternehmen seine Verkaufsprognosen erfüllt, kann eine schlecht abgestimmte Strategie immer noch zu Überbestand führen.
Die mit dem Sicherheitsbestand verbundene Strategie ist eine der Hauptursachen für Überbestand. Wenn ein Unternehmen beispielsweise 500 Stück eines bestimmten Produkts verkaufen will, kann das Unternehmen 550 Stück einkaufen, um Nachfrageschwankungen aufzufangen, d.h. diese zusätzlichen 50 Stück sind der Sicherheitsbestand.
Die entscheidende Frage ist, wie Unternehmen den Sicherheitsbestand berechnen. Grob gesagt wird er durch die Standardabweichung der historischen Nachfrage (in der Regel über die letzten 12 Monate) bestimmt. Dies funktioniert gut bei Artikeln mit geringen Schwankungen. Bei Artikeln mit positivem/negativem Wachstum, saisonalen Trends, unregelmäßiger und sporadischer Nachfrage treten jedoch häufig Fehler auf.